Sucht

Unkontrollierbarer Konsum

Sucht

Unter Süchten oder Abhängigkeitserkrankungen wird eine Vielzahl von Störungen, die im Zusammenhang mit einem übermäßigen und als unkontrollierbar empfundenen Konsum stehen, verstanden. Dies kann sich sowohl auf bestimmte Substanzen wie Alkohol, Nikotin, Cannabis oder Kokain als auch auf Verhaltensweisen wie Glücksspiel, Kaufen oder Sex beziehen. Im Allgemeinen wird zwischen einer körperlichen und psychischen Abhängigkeit unterschieden. In Deutschland sind etwa 3 bis 5 % der Bevölkerung von einer Sucht oder Abhängigkeit betroffen, die Dunkelziffer wird höher geschätzt. Substanzübergreifend wird von einer Erkrankungsrate von 10 bis 15 % ausgegangen.

Wie erkennt man eine Sucht?
Ursachen & Symptome

Die Entstehung psychischer Störungen ist immer multifaktoriell bedingt und umfasst biologische, psychologische und soziale Komponenten (Bio-Psycho-Soziales Modell).

  • chronischer Stress
  • belastende Lebensereignisse
  • soziale und kulturelle Faktoren wie Peer-Druck
  • Konsumgewohnheiten des Umfeldes
  • Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von Drogen
  • Zunehmender Konsum der Substanz oder des Verhaltens
  • Schwierigkeiten beim Kontrollieren des Konsums
  • Entzugssymptome bei Versuch des Konsumverzichts
  • Verstärktes Verlangen (Craving) nach der Substanz oder dem Verhalten
  • Fortdauernder Konsum trotz negativer Konsequenzen für Gesundheit, Beziehungen oder Arbeit
  • Toleranzentwicklung gegenüber der Substanz oder dem Verhalten

Die Diagnose von Abhängigkeitserkrankungen umfasst in der Regel eine klinische Beurteilung der Symptome, einschließlich des Substanzgebrauchs und der damit verbundenen Verhaltensweisen. Es können auch Labortests durchgeführt werden, um den Substanzkonsum zu bestätigen oder Aussagen über die körperliche Gesundheit machen zu können. Standardisierte Fragebögen (LAST, MALT) werden häufig verwendet, um den Schweregrad der Abhängigkeit zu bewerten und den Behandlungsbedarf zu ermitteln.

Körperliche und psychische Entgiftung
Behandlung von Sucht

Im FEK bieten wir zur Behandlung der Alkoholabhängigkeit eine qualifizierte körperliche Entgiftung an. Während der zehntägigen Entwöhnung baut der Körper die aufgenommenen Giftstoffe ab. Da der Entzug mit zum Teil schweren insbesondere körperlichen Entzugserscheinungen wie Kreislaufprobleme, Krampfanfälle und Delire einhergehen kann, erfolgt die erste Phase immer auf unserer Akutstation G01 und wird nach Bedarf medikamentös unterstützt. In der qualifizierten Entgiftung wird nach der Durchbrechung der physischen, verstärkt die psychische Abhängigkeit in den Fokus genommen. Der stationäre Aufenthalt verlängert sich auf insgesamt 21 Tage. Die Patient*innen nehmen auf unseren Regelbehandlungsstationen G02 und B11 an einem spezifischen Therapieprogramm teil, das aus ergo- und suchttherapeutischen Gruppen besteht.

Patient*innen aus der Psychiatrischen Institutsambulanz können bei freien Plätzen und einer persönlichen Zustimmung ambulant an den Therapieangeboten für Gruppen teilnehmen.

Für die Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen, die den Konsum illegaler Substanzen beinhaltet, verweisen wir an das psychiatrische Krankenhaus Rickling.

ANSPRECHPARTNER
Chefarzt
Dr. med.
Sönke von Drathen
Facharzt für Nervenheilkunde, Facharzt für Neurologie, Facharzt für Psychiatrie & Psychotherapie

04321 405-2078

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Ihre Ansprechpartnerin
Oberärztin
Dr. med.
Birgit Hostrup
Fachärztin für Psychiatrie & Psychotherapie, Fachärztin für Innere Medizin, Station G01 (Aufnahme- und Akutstation)

04321 405-2078

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Ihre Ansprechpartnerin
Leitende Psychotherapeutin
Birte Ernst
Dipl. Psychologin, Psychotherapeutin VT, DBT Therapeutin, Station G02 (Psychotherapie, Psychosomatik & Dialektisch behaviorale Therapie-DBT)

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ZENTREN UND KLINIKEN
Psychiatrie, Psychotherapie & Psychosomatik

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