Die Entstehung psychischer Störungen ist immer multifaktoriell bedingt und umfasst biologische, psychologische und soziale Komponenten (Bio-Psycho-Soziales Modell).
- chronischer Stress
- belastende Lebensereignisse
- soziale und kulturelle Faktoren wie Peer-Druck
- Konsumgewohnheiten des Umfeldes
- Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von Drogen
- Zunehmender Konsum der Substanz oder des Verhaltens
- Schwierigkeiten beim Kontrollieren des Konsums
- Entzugssymptome bei Versuch des Konsumverzichts
- Verstärktes Verlangen (Craving) nach der Substanz oder dem Verhalten
- Fortdauernder Konsum trotz negativer Konsequenzen für Gesundheit, Beziehungen oder Arbeit
- Toleranzentwicklung gegenüber der Substanz oder dem Verhalten
Die Diagnose von Abhängigkeitserkrankungen umfasst in der Regel eine klinische Beurteilung der Symptome, einschließlich des Substanzgebrauchs und der damit verbundenen Verhaltensweisen. Es können auch Labortests durchgeführt werden, um den Substanzkonsum zu bestätigen oder Aussagen über die körperliche Gesundheit machen zu können. Standardisierte Fragebögen (LAST, MALT) werden häufig verwendet, um den Schweregrad der Abhängigkeit zu bewerten und den Behandlungsbedarf zu ermitteln.
Im FEK bieten wir zur Behandlung der Alkoholabhängigkeit eine qualifizierte körperliche Entgiftung an. Während der zehntägigen Entwöhnung baut der Körper die aufgenommenen Giftstoffe ab. Da der Entzug mit zum Teil schweren insbesondere körperlichen Entzugserscheinungen wie Kreislaufproblemen, Krämpfen und Übelkeit einhergehen kann, erfolgt die erste Phase immer zuerst auf unserer Akutstation und wird nach Bedarf medikamentös unterstützt. In der qualifizierten Entgiftung wird nach der Durchbrechung der physischen verstärkt die psychische Abhängigkeit in den Fokus genommen. Der stationäre Aufenthalt verlängert sich auf insgesamt 21 Tage. Die Patienten nehmen auf unserer Regelbehandlungsstation an einem spezifischen Therapieprogramm teil, das aus ergo- und suchttherapeutischen Gruppen besteht.
Nach der körperlichen Entgiftung auf unserer Akutstation G01 besteht die Möglichkeit, eine Behandlung auf der Regelbehandlungsstation G02 anzuschließen. Patienten aus der Psychiatrischen Institutsambulanz können bei freien Plätzen und einer persönlichen Zustimmung ambulant an den Therapieangeboten für Gruppen teilnehmen.
Neben unseren Gruppen- und Einzeltherapien, Visiten und Reflexionszeiten, können unsere Patienten bei ausreichender Stabilität im Vitaleffekt am Gerätetraining und auch an Aquafitnesskursen teilnehmen. Da psychische und körperliche Gesundheit Hand in Hand gehen, verfolgen wir im FEK einen ganzheitlichen Therapieansatz, den wir im somatischen Haus bestmöglich umsetzen können.
Für die Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen, die den Konsum illegaler Substanzen beinhaltet, verweisen wir an das psychiatrische Krankenhaus Rickling.