Zertifizierte Stroke-Unit am FEK

Regionales Schlaganfallzentrum

Auf unserer 2003 in Betrieb genommenen Stroke-Unit(Station F22) stehen sechs Akutbetten zur speziellen Diagnostik und Therapie von Patienten mit Schlaganfallerkrankungen zur Verfügung. Hier arbeitet ein fundiert ausgebildetes Team aus Pflegekräften, Therapeuten und Ärzten in enger Abstimmung zusammen.

Zu den Behandlungsgebieten im regionalen Schlaganfallzentrum des FEK gehören:

  • Hirninfarkte (ischämische Schlaganfälle, Gefäßverschlüsse)
  • Hirnblutungen (hämorrhagische Schlaganfälle, Gefäßrisse)
  • Transitorisch-ischämische Attacken (vorübergehende Minderdurchblutung von Hirngefäßen)
  • Thrombosen der Hirnvenen
  • Multiple oder umschriebene Gefäßentzündungen/-missbildungen


Beim Schlaganfall zählt jede Sekunde!

In vielen Fällen können rasch und – je nach Schlaganfallursache – gezielt eingeleitete Akuttherapien Schäden durch Schlaganfälle am Gehirn minimieren. Dazu werden im Schlaganfallzentrum die Hirnfunktionen mehrfach täglich mittels standardisierter neurologischer Untersuchungen überwacht. Diesbezüglich auftretende Veränderungen oder Änderungen der Vitalfunktionen am Monitor werden fortlaufend bewertet und soweit möglich optimiert. Die schnelle Klärung der Schlaganfallursachen gestattet zudem oftmals, das Risiko weiterer Ereignisse erheblich zu reduzieren. Bei Bedarf unterstützen Experten anderer Fachabteilungen wie der Neurochirurgie, Radiologie, Kardiologie, Gefäßchirurgie oder Geriatrie.

Parallel spielt die frühe Rehabilitation unserer Patienten eine besonders wichtige Rolle, um durch den Schlaganfall beeinträchtigte Funktionen möglichst wiederherzustellen. Daher sind Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden ein fester Bestandteil unseres Stroke-Unit-Teams.

 

Unsere Stroke-Unit wurde zuletzt im Dezember 2023 nach den Richtlinien der DSG (Deutsche Schlaganfallgesellschaft) als regionale Stroke-Unit rezertifiziert.

  • Diagnose, Überwachung und frührehabilitative Behandlung von akuten Schlaganfallpatienten
  • Notfallversorgung von Hirninfarkten durch Mangeldurchblutung, teils mit Wiederherstellung der Durchblutung durch blutverdünnende Medikamente, teils mit mechanischer Wiedereröffnung oder Stentversorgung durch Hirnkatheter (Neurothrombektomie) im Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Hause
  • Versorgung von Patienten mit Hirnblutungen durch gezielte Einstellung der Blutdruckwerte und ggf. Wiederherstellung der Blutgerinnung
  • Interdisziplinäre Behandlung zusammen mit der gefäß-bzw. neurochirurgischen Abteilung sofern Operationen an den Gefäßen oder im Schädel (operative Senkung des Hirndruckes) notwendig werden

 

Die Schlaganfallgebiete werden mittels Computertomographie (CT/Röntgenschichtuntersuchung) des Kopfes dargestellt, vielfach mit Abbildung der Hirngefäße mit Hilfe von Kontrastmittel und der Perfusion (Durchblutung) des Gehirns. Zusätzlich kommt zur Darstellung der betroffenen Hirnareale häufig eine Magnetresonanztomographie (MRT/Kernspintomographie) zum Einsatz.

Zur Ursachenabklärung werden routinemäßig eine Ultraschalluntersuchung der Hals- und Hirngefäße, Herzuntersuchungen (Herzultraschall, Langzeit-EKG), Laborwerte (u. a. Cholesterin, Blutfette, Blutzucker) sowie eine Langzeitblutdruckmessung durchgeführt.

  • Bei Hirnblutungen: Ausbreitung der Blutung wird gebremst, indem der Blutdruck in einen normalen Bereich gesenkt wird und die Blutgerinnung ggf. normalisiert wird.

  • Lysetherapie: Mit gerinnungsbeeinflussenden Substanzen (z. B. Alteplase) werden bei gegebenen Voraussetzungen (u. a. Dauer seit Symptombeginn) Gefäßverschlüsse wiedereröffnet.

  • Neurothrombektomie: Bei großen Gefäßverschlüssen wird das Blutgerinnsel im Hirngefäß mit einem Katheter, der über die Leistenarterien bis zum Zielort vorgeschoben wird, entfernt. Um das Gefäß offenzuhalten, werden manchmal lokal spezielle Drahtgeflechte (Stents) eingesetzt.

  • Stents/Gefäßoperationen: bei geeigneten Gefäßengstellen von Halsschlagadern.

  • Operative Hirndrucksenkende Therapie: Diese wird selten bei großen Hirninfarkten oder -blutungen mit Schwellung oder einer Abflussstörung des Nervenwassers notwendig.

  • Entzündungshemmende Verfahren im Falle entzündlicher Gewebereaktionen

Als Akutstation ohne feste Sprechzeiten bitten wir um eine individuelle telefonische Terminvereinbarung.

Im FEK arbeiten wir vor allem eng mit den Kliniken für Gefäßchirurgie, Radiologie, Neurochirurgie, Innere Medizin, Geriatrie und Psychiatrie zusammen. Darüber hinaus kooperieren wir auch extern mit regionalen und überregionalen Partnern:

  • Schlaganfallnetzwerk Schleswig-Holstein (SNSH)gemeinsam mit u. a. dem UKSH Kielin Form von regelmäßigen neuroradiologischen Fallkonferenzen und Datentransfers (Prof. Dr. med. Olav Jansen)
  • Versorgung von Akutpatienten gemeinsam mit dem Kopf- und Neurozentrum des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf(Prof. Dr. med. Jens Fiehler und Prof. Dr. med. Götz Thomalla)
  • Neurochirurgische Kooperation (Bypass) mit der Diako Flensburg(Prof. Dr. med. Jan Regelsberger)
  • Zusammenarbeit im Neurozentrum des 6K-Verbund, u. a. mit Prof. Dr. med. Johann Meinert Hagenah am Westküstenklinikum Heideund Priv.-Doz. Dr. med. Chi-un Choe am Klinikum Itzehoe
  • Kooperation mit der 2023 auf unsere Initiative neu gegründeten Schlaganfall-Selbsthilfegruppe Neumünster, die sich regelmäßig im DRK-Haus in Neumünster trifft
ANSPRECHPARTNER
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Chefarzt
Prof. Dr. med.
Julian Bösel
Arzt für Neurologie, Zusatzbezeichnung Neurologische Intensivmedizin, Fachkunde Neurologische Labormedizin MBA

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