Eine Urininkontinenz als Leitsymptom kann durch sehr viele Ursachen hervorgerufen werden.
Neben Infekten, Voroperationen, Hormonveränderungen und anatomischen Veränderungen der Beckenregion können auch neurologische Erkrankungen und Medikamenteneinnahme Ursachen für einen unfreiwilligen Urinverlust sein.
Eine erschwerte Blasenentleerung tritt gehäuft bei älteren Männern mit Prostatavergrößerung auf, jedoch auch nach Voroperationen im Becken, neurologischen Erkrankungen oder Medikamenteneinnahme.
Bei Leitsymptomen wie unfreiwilligem Urinverlust oder Blasenentleerungsstörungen muss immer versucht werden, durch eine genaue Anamnese und gezielte Untersuchungen die Ursache der Beschwerden zu erkennen, um dann eine erfolgversprechende Behandlung vorzuschlagen.
Anamnese, körperliche Untersuchung, Laboruntersuchungen sowie die Sonografie sind die Basisuntersuchungen, die häufig durch gynäkologische bzw. Prostatauntersuchungen, gegebenenfalls eine Blasenspiegelung und eine Blasendruckmessung ergänzt werden. In der Regel können diese Untersuchungen ambulant in örtlicher Betäubung vorgenommen werden.
Nach einer umfangreichen Anamnese, Untersuchung und weiterer Diagnostik wird entschieden, ob eine Besserung der Inkontinenz durch Medikamente (sogenannte Spasmolytika oder Botox), Krankengymnastik, Verhaltenstraining oder eine Operation – gegebenenfalls mit Unterstützung der Harnröhre oder Repositionierung der inneren Organe – erreicht werden kann. Bei einer geplanten operativen Behandlung wird durch Überweisung des behandelnden Urologen eine Vorstellung in der Beckenbodenspezialsprechstunde über das Kliniksekretariat vereinbart.