Aufgrund von Verschleißprozessen, plötzlichen Verdrehungen oder Fehlbelastungen der Wirbelsäule kann es in allen Bereichen der Wirbelsäule zu Schmerzen kommen. Oft steckt hinter der Symptomatik eine muskuläre Verspannung als Reaktion des Körpers. Beim Hexenschuss (Lumbago) bspw. tritt meist nach einer alltäglichen Bewegung wie Heben, Drehen oder Bücken ein heftiger Schmerz im Bereich der Lendenwirbelsäule auf. Es sind jedoch grundsätzlich auch andere Ursachen wie entzündliche Erkrankungen, Nierenleiden, Organkrankheiten und Durchblutungsstörungen im Bauch, ein Bruch der Wirbelsäule u. v. a. m. zu bedenken. Am häufigsten machen sich Rückenschmerzen im Bereich der Brust-, Hals- oder Lendenwirbelsäule sowie als akute lokale Kreuzschmerzen (Lumbalgien) bemerkbar.
Die häufigsten Ursachen für Rückenschmerzen sind:
- Verschleißerkrankung
- Bewegungsmangel
- Fehlhaltung
- Verdrehung
- Psychosoziale Belastungen (Stress, Probleme in Beruf und Familie etc.)
- Entzündliche Erkrankungen
- Organkrankheiten
- Durchblutungsstörungen im Bauch
- Wirbelsäulenbruch (z. B. durch Sturz/Unfall)
- Schmerzen im unteren Rücken mit und ohne Ausstrahlung in die Beine
- Nervenschmerzen mit Äußerung durch sensible Phänomene wie Kribbeln, „Ameisenlaufen“ oder einschießende Schmerzen
- Schwächen der Muskulatur (Instabilitätsgefühl)
- Bewegungseinschränkungen
Zur Diagnose erfolgt zunächst eine Untersuchung der Rückenschmerzen mit dem Ziel, ernsthafte Erkrankungen mit weiterem Abklärungsbedarf wie Osteoporose (Knochenschwund) oder eine Infektion auszuschließen. Sollten sich klinische Auffälligkeiten bzw. Ausfälle oder Notfallzeichen wie Schwäche der Muskulatur, Störungen der Blasen- oder Mastdarmfunktion oder Sensibilitätsstörungen ergeben, kann eine weiterführende Diagnostik (z. B. mit einer Kernspintomographie) notwendig sein. Ist dies nicht der Fall, wird in den ersten vier Wochen leitliniengerecht auf eine ergänzende Diagnostik verzichtet. Bei länger andauernden Beschwerden wird die Durchführung einer Magnetresonanztomographie empfohlen.
Beim Fehlen von „Notfallzeichen“ wird eine konservative Therapie durchgeführt. Ein wichtiger Teil dessen ist Physiotherapie, etwa um Gelenks- und Wirbelblockierungen oder Verspannungen zu lösen und um die Wirbelsäule zu stabilisieren. Auch Wärme- und Kälteanwendungen können zum Einsatz kommen. Manchen Patienten helfen Entspannungstechniken gegen die Rückenschmerzen. Zudem kann eine bedarfsgerechte Schmerztherapie zusätzlich Abhilfe schaffen.