Psychische Störungen, so auch PTBS, werden durch viele Faktoren wie biologische, psychologische oder soziale Komponenten bestimmt (Bio-Psycho-Soziales-Modell).
Die Wahrscheinlichkeit, ein traumatisches Ereignis zu erleben und in der Folge eine Posttraumatische Belastungsstörung zu entwickeln, unterscheidet sich unter anderem auch nach Beruf und Wohnort.
- Wiederkehrende belastende Erinnerungen an das traumatische Ereignis
- Vermeidung von Erinnerungen, Situationen oder Orten, die das Trauma in Erinnerung rufen
- Übererregbarkeit, ständige Alarmbereitschaft oder hypervigilantes Verhalten
- Reizbarkeit, Wutausbrüche und emotionale Instabilität
- Flashbacks oder Alpträume über das traumatische Ereignis
- Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten oder Gedächtnisprobleme
- Verlust des Interesses an Aktivitäten oder sozialer Isolation
- Körperliche Symptome wie Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Probleme
Die Diagnose einer PTBS umfasst in der Regel ein ausführliches klinisches Interview und eine Befragung der Person zu ihren Symptomen und Erfahrungen nach einem traumatischen Ereignis. Zusätzlich werden für die Diagnosestellung der klinische Eindruck und gegebenenfalls eine Fremdanamnese zur Diagnosestellung herangezogen sowie standardisierte Fragebögen wie der ETI-PSD unterstützend eingesetzt.
Zur Behandlung einer PTBS wird eine spezifische Traumatherapie empfohlen. Dabei werden die Betroffenen im Rahmen psychotherapeutischer Interventionen mit den Inhalten und dem Verlauf des Traumas konfrontiert und die Erlebnisse in die Biografie integriert. Im FEK bieten wir keine stationäre Traumatherapie an, sondern verweisen an spezialisierte Kliniken. Da eine Traumatherapie eine gewisse psychische Stabilität voraussetzt, konzentrieren wir uns auf die Behandlung von Komorbiditäten, also das gleichzeitige Auftreten von zwei oder mehr Erkrankungen, die Diagnostik und die Beratung über verschiedene Möglichkeiten der Weiterbehandlung.
Je nach Schweregrad des Symptombildes kann eine Behandlung auf unserer Akutstation G01 oder unseren Regelbehandlungsstation G02 oder der therapeutisch ausgerichteten G22 indiziert sei. Patienten aus der Psychiatrischen Institutsambulanz können bei entsprechender Kapazität und einer vorherigen persönlichen Zustimmung ambulant an den Gruppenangeboten teilnehmen.
Neben unseren Gruppen- und Einzeltherapien, Visiten und Reflexionszeiten haben unsere Patienten bei ausreichender Stabilität die Möglichkeit zur Teilnahme am Gerätetraining und auch an Aquafitnesskursen im Vitaleffekt. Für unser Fachgebiet ist die Wechselwirkung zwischen seelischer und körperlicher Gesundheit von großer Bedeutung, deshalb arbeiten wir ganzheitlich und interdisziplinär in einem somatischen Haus.
Eine spezifische Traumatherapie wird in Schleswig-Holstein beispielsweise in der Schönklinik Bad Bramstedt angeboten. Darüber hinaus gibt es entsprechende Behandlungen beim psychiatrische Krankenhaus Rickling oder den Segeberger Kliniken. Wir empfehlen Ihnen, sich online über das Angebot zu informieren.