Die Ursachen und Symptome neuromuskulärer Erkrankungen sind vielfältig und bedürfen daher einer gründlichen Diagnostik. Eine Heilung ist nicht möglich, jedoch stehen im Therapieplan u. a. Maßnahmen zur Linderung und Kontrolle der Symptome.
Die häufigsten Ursachen für Neuromuskuläre Erkrankungen sind:
- Autoimmunologisch (Antikörperbildung gegen körpereigene Strukturen)
- Genetische Veranlagung
- Infektion
- Rheumatisch (entzündliche Reaktionen des Bewegungsapparats)
- Paraneoplasie (Begleitsymptome einer Krebserkrankung)
- Muskelschwäche
- Gewichtsverlust
- Schluckstörung
- Sprechstörung
- Muskelschmerzen
- Reduzierte Leistungsfähigkeit
- Feinmotorikstörung
- Gangunsicherheit
- Gesichts- und Augenmuskellähmungen
Grundlage der Diagnostik sind eine gründliche Anamneseerhebung und körperliche Untersuchung, die häufig schon eine Verdachtsdiagnose ergeben. Zur weiteren Abklärung kommen je nach Krankheitsbild ein MRT oder CT zum Einsatz. Eine Nervenwasseruntersuchung zum Ausschluss einer entzündlichen Ursache sowie verschiedene elektrophysiologische Untersuchungen, wie z. B. eine Elektroneurographie, motorisch-evozierte Potentiale oder eine Elektromyographie können ebenfalls zur Anwendung kommen. In Einzelfällen können auch eine genetische Testung, Muskelprobenentnahmen oder eine Echokardiographie notwendig sein. Medikamente zu diagnostischen Zwecken stehen bei der Myasthenie zur Verfügung.
Die Ursache der Erkrankung bestimmt die weitere Behandlung. Bei genetischer Grundlage ist eine Therapie jedoch selten möglich. Das Ziel der Behandlung ist eine Kontrolle der Symptome sowie eine Verlangsamung bzw. ein Anhalten des Voranschreitens. Bei autoimmuner Ursache (Myasthenia gravis) wird eine immunsuppressive Behandlung eingeleitet, bei anderen wird mit Kortison oder Immunglobulinen therapiert. Zudem sind Physiotherapie und eine adäquate Hilfsmittelversorgung bei der Behandlung vieler Erkrankungen von großer Bedeutung. Ggfs. kann auch eine Logopädie notwendig sein.