Schwäche der Muskulatur

Neuromuskuläre Erkrankungen

Bei neuromuskulären Erkrankungen handelt es sich um eine Gruppe von Erkrankungen des Bewegungsapparates mit einer muskulären Schwäche und Verschmächtigung. Betroffene Muskelgruppen können sein: Arm-, Bein-, Gesichts-, Augen-, Schluck- und Atemmuskulatur. Zu einigen Erkrankungen gehören zusätzlich andere Herz-, Augen- oder Hautsymptome. In diese Gruppe gehören z. B. die Myasthenia gravis (Muskelermüdung und -schwund) oder die amyotrophe Lateralsklerose (Schädigung motorischer Nervenzellen).

Wie erkennt man Neuromuskuläre Erkrankungen?
Ursachen & Symptome

Die Ursachen und Symptome neuromuskulärer Erkrankungen sind vielfältig und bedürfen daher einer gründlichen Diagnostik. Eine Heilung ist nicht möglich, jedoch stehen im Therapieplan u. a. Maßnahmen zur Linderung und Kontrolle der Symptome.

URSACHEN: WIE KOMMT ES ZU NEUROMUSKULÄREN ERKRANKUNGEN?

Die häufigsten Ursachen für Neuromuskuläre Erkrankungen sind:

  • Autoimmunologisch (Antikörperbildung gegen körpereigene Strukturen)
  • Genetische Veranlagung
  • Infektion
  • Rheumatisch (entzündliche Reaktionen des Bewegungsapparats)
  • Paraneoplasie (Begleitsymptome einer Krebserkrankung)
SYMPTOME UND FOLGEN DER NEUROMUSKULÄREN ERKRANKUNGEN
  • Muskelschwäche
  • Gewichtsverlust
  • Schluckstörung
  • Sprechstörung
  • Muskelschmerzen
  • Reduzierte Leistungsfähigkeit
  • Feinmotorikstörung
  • Gangunsicherheit
  • Gesichts- und Augenmuskellähmungen
DIAGNOSE

Grundlage der Diagnostik sind eine gründliche Anamneseerhebung und körperliche Untersuchung, die häufig schon eine Verdachtsdiagnose ergeben. Zur weiteren Abklärung kommen je nach Krankheitsbild ein MRT oder CT zum Einsatz. Eine Nervenwasseruntersuchung zum Ausschluss einer entzündlichen Ursache sowie verschiedene elektrophysiologische Untersuchungen, wie z. B. eine Elektroneurographie, motorisch-evozierte Potentiale oder eine Elektromyographie können ebenfalls zur Anwendung kommen. In Einzelfällen können auch eine genetische Testung, Muskelprobenentnahmen oder eine Echokardiographie notwendig sein. Medikamente zu diagnostischen Zwecken stehen bei der Myasthenie zur Verfügung.

Kontrolle von Symptomen und Voranschreiten
Behandlung der Neuromuskulären Erkrankungen

Die Ursache der Erkrankung bestimmt die weitere Behandlung. Bei genetischer Grundlage ist eine Therapie jedoch selten möglich. Das Ziel der Behandlung ist eine Kontrolle der Symptome sowie eine Verlangsamung bzw. ein Anhalten des Voranschreitens. Bei autoimmuner Ursache (Myasthenia gravis) wird eine immunsuppressive Behandlung eingeleitet, bei anderen wird mit Kortison oder Immunglobulinen therapiert. Zudem sind Physiotherapie und eine adäquate Hilfsmittelversorgung bei der Behandlung vieler Erkrankungen von großer Bedeutung. Ggfs. kann auch eine Logopädie notwendig sein.

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