Ein Lungenemphysem ist gekennzeichnet durch eine Erweiterung bzw. Überblähung und Zerstörung der endständigen Lufträume der Lunge. Deren Gasaustauschfläche und Dehnbarkeit nehmen dabei ab.
Die häufigsten Ursachen für ein Lungenemphysem sind:
- inhalatives Zigarettenrauchen (aktiv oder passiv)
Seltenere Faktoren:
- Einatmung von Umweltgiften
- genetische Faktoren
- Asthma
- häufige Lungenentzündungen
- Tuberkulose
- Atemnot (zunächst bei Belastung, im Verlauf auch im Ruhezustand)
- Husten mit und ohne Auswurf
- Untergewicht bzw. rascher Gewichtsverlus
- fassförmig aufgeblähter Brustkorb (Fassthorax)
- blau gefärbte Lippen und Finger
- Zeichen einer Rechtsherzinsuffizienz
Zur Diagnostik bei einem Lungenemphysem gehören die Anamneseerhebung, die körperliche Untersuchung, Blutuntersuchungen, Röntgen, eine Computertomographie und eine Lungenfunktionstestung.
Die erste und in der Regel langfristige Therapie der COPD und des Lungenemphysems wird medikamentös durch Lungenfachärzte (Pneumologen) durchgeführt. Im weiteren Verlauf und in speziellen Einzelfällen ist ggf. eine zusätzliche operative oder interventionelle Therapie sinnvoll.
Bei einem operativen Eingriff werden die am stärksten zerstörten Lungenbereiche entfernt. Dies bewirkt eine Verbesserung der Atemmechanik und der Atemleistung. Patienten müssen nach einem solchen Eingriff mit einem Intensivaufenthalt, einer intensiven postoperativen Physiotherapie und einer Rehabilitationsphase zwischen 4-6 Wochen rechnen. Noch häufiger als eine Operation kommt die Implantation von sog. Ventilen in Frage, die die von der Überblähung betroffenen Bereiche der Lunge stilllegen können.
Um zu klären, ob und welcher Eingriff im Einzelfall sinnvoll ist, bedarf es einer umfangreichen Diagnostik auf unserer Lungenstation durch die Kollegen der Pneumologie. Anschließend werden die Patienten in einer Lungenemphysemkonferenz, welche in regelmäßigen Abständen in Kooperation mit dem Städtischen Krankenhaus Kiel stattfindet, vorgestellt. Beteiligt sind Pneumologen, Radiologen und Thoraxchirurgen. Hier wird dann das jeweils bestmögliche Therapieverfahren individuell festgelegt.
Die Thoraxchirurgie des FEK Neumünster ist gemeinsam mit der Pneumologie des Städtischen Krankenhauses Kiel offizielles Mitglied im Lungenemphysemregister e.v. (Berlin).