Bei einer Hodenkrebserkrankung spielen neben genetischen und ethnischen Faktoren besonders Fehllagen des Hodens eine Rolle, wenn dieser in der vorgeburtlichen Phase nicht bis in den Hodensack gewandert ist, sondern z. B. in der Leiste liegt (Kryptorchismus).
Besonders gefährdet sind junge Männer, seltener auch in fortgeschrittenem Alter.
- Genetische und ethnische Faktoren
- Fehllage des Hodens
Meistens bemerken die jungen Männer selbst eine schmerzlose Schwellung des Hodens. Die Oberfläche ist dann häufig nicht mehr glatt, sondern höckerig und verhärtet. In den meisten Fällen ist nur ein Hoden betroffen.
Neben der klinischen Untersuchung (Palpation) sind die sonografische Untersuchung und eine zusätzliche Bestimmung spezieller Blutwerte (Tumormarker) wichtig. Eine Computertomographie des Brustkorbs, des Bauchraums und des Beckens klärt die Frage, ob der Tumor bereits Absiedlungen (Metastasen) gebildet hat. Eine mikroskopische Untersuchung dient der Bestimmung der Tumorart. Dann wird in der interdisziplinären Tumorkonferenz eine Empfehlung für die weitere Behandlung gegeben.
Bei Verdacht auf Hodentumor aufgrund von Palpation, Sonografie oder Laborwerten muss der Hoden operativ von der Leiste aus freigelegt werden und – wenn sich der Tumorverdacht bestätigt – entfernt werden. Gleichzeitig wird eine Probe des anderen Hodens entnommen, um Vorstufen einer Hodenkrebserkrankung möglichst ausschließen zu können. Bei jungen Männern mit noch nicht abgeschlossener Familienplanung wird immer die Gewinnung einer Samenprobe vor der Operation empfohlen.
In der Zusammenschau aller Befunde, der Computertomografie, den Blutwerten und der mikroskopischen Gewebeuntersuchung erfolgt eine individuelle Therapieempfehlung. Diese kann zunächst nur regelmäßige Kontrollen ohne weitere Therapie, eine Strahlentherapie, eine Chemotherapie, eine Operation oder die Kombination mehrerer Behandlungen beinhalten.
Die Behandlung von Hodenkrebs im entsprechenden Stadium ist standardisiert und bietet auch bei fortgeschrittener Erkrankung sehr hohe Heilungschancen. Einige prominente Männer haben ihre Erkrankung und Heilung öffentlich gemacht, damit Vorurteile ausgeräumt und junge Männer zur Selbstuntersuchung motiviert werden.
Hodenkrebs ist – in den allermeisten Fällen – heilbar, sodass die Männer anschließend ein normales Leben führen und eine Familie gründen können.