Bakterien, besonders aus dem Darm, sind der häufigste Auslöser für Harnwegsinfektionen. Oft kommen andere auslösende Faktoren wie u. a. Hormonmangel, Unterkühlung oder Stress hinzu.
- Harntraktaffine Bakterien
- Anatomisch kurze Harnröhre bei Frauen
- Hormonelle Situation (junge Frauen, Wechseljahre)
- Herabgesetzte Immunität
- Unterkühlung
- Fremdkörper (z. B. Blasenkatheter)
- Kürzlich erfolgte Antibiotikatherapie
- Geschlechtsverkehr
- Blasenentleerungsstörung, z. B. bei vergrößerter Prostata
- Brennen beim Wasserlassen
- Gesteigerter Harndrang
- Vermindertes Füllvermögen der Blase
- Häufiges Entleeren der Blase
- Fieber, Schüttelfrost und Kreislaufprobleme
- Schmerzen im Unterbauch
- Sichtbares Blut im Harn
Nach einer Anamnese, in der Beschwerden, Risikofaktoren und Vorerkrankungen abgefragt werden, wird eine Urinuntersuchung mit Nachweis von Entzündungszellen und Keimen veranlasst. Sie ist richtungsweisend für den weiteren Behandlungsverlauf und die Bestimmung der Keimart zur Auswahl des geeigneten Antibiotikums. Wichtig ist eine Ultraschalluntersuchung zum Ausschluss einer Harnstauung oder einer inkompletten Blasenentleerung.
Welche Behandlung notwendig ist, hängt davon ab, ob nur die Harnblase betroffen ist oder ob ein Ausbreitungsrisiko der Entzündung besteht. In den meisten Fällen ist eine ambulante Behandlung mit Medikamenten möglich.
Eine unkomplizierte Blasenentzündung kann auch einmal ohne Behandlung ausheilen.
Bei starken Beschwerden helfen schmerzlindernde und krampflösende Medikamente. Häufig, aber nicht immer, ist eine Behandlung mit Antibiotika erforderlich. Die Auswahl des Medikaments hängt von dem vorhandenen Erreger ab. Eine antibiotische Behandlung verkürzt Infektionen deutlich.
Bei Fieber und Blasenentleerungsstörungen sollte zusätzlich eine Harnableitung mittels Katheter erfolgen. Eine weitere Abklärung mittels Ultraschalls und eine Blasenspiegelung ist besonders bei häufig wiederkehrenden Entzündungen notwendig. Bei komplizierten Harnwegsinfektionen kann auf Antibiotika nicht verzichtet werden, um eine dauerhafte Nierenschädigung zu vermeiden.