Unterschiedliche Formungen

Entwicklungsstörungen im Harn- und Genitaltrakt

Im Bereich des Harn- und Genitaltraktes gibt es verschiedene Entwicklungsstörungen, die bei Männern in unterschiedlichen Altersstufen auftreten können.

Eine Verengung der Vorhaut (Phinmose) ist bei Geburt normal. In den meisten Fällen löst sich die Vorhaut bis zum sechsten Lebensjahr, bei 10 % erst später.

Auch ein Hodenhochstand gehört zu den Entwicklungsstörungen. Bei frühgeborenen Jungen liegt in 9 bis 30 % ein Hodenhochstand vor, bei der termingerechten Geburt bei 3 % und bei 1 % aller einjährigen Jungen.

Weitere Entwicklungsstörungen des Harn- und Genitaltraktes sind der vesikoureterale Reflux, also der Rückfluss von Urin aus der Blase bis in die Nieren, und Verengungen am Übergang von der Niere in den Harnleiter, die sogenannte Ureterabgangsenge.

Wie erkennt man Entwicklungsstörungen im Harn- und Genitaltrakt?
Ursachen, Symptome & Behandlung

Entwicklungsstörungen des Harn- und Genitaltraktes können angeborene Fehlbildungen sein oder durch Erkrankungen wie Entzündungen der entsprechenden Bereiche im Laufe des Lebens entstehen.

Vorhautverengung (Phimose)

Vor der Pubertät sollte die Vorhaut auch bei einer Erektion problemlos über die Eichel zurückzustreifen und wieder nach vorn zu bringen sein. Wenn dies nicht möglich ist, besteht eine Vorhautverengung (Phimose), die behandelt werden sollte.

Hodenhochstand

Die Hoden werden vorgeburtlich im hinteren Bauchraum gebildet und wandern bis zur Geburt normalerweise in den Hodensack. Dabei kann der Hoden unterwegs beispielsweise in der Leiste „hängenbleiben“. Es ist wichtig, dass der Hoden bis zum Ende des ersten Lebensjahres seine Position im Hodensack erreicht, um seine volle Funktionsfähigkeit zu erlangen und der Entwicklung einer Krebserkrankung der Hoden vorzubeugen.

Vesikoureteraler Reflux

Der Urin wird in den Nieren gebildet und über die Nierenbecken und die Harnleiter bis in die Blase weitergeleitet. Dabei läuft der Urin stets „von oben nach unten“. Auch bei höherem Druck in der Blase, z. B. beim Wasserlassen, läuft normalerweise kein Urin zurück in den Harnleiter und die Niere. In seltenen Fällen kann es zu einem Rückfluss von Urin aus der Blase in die Harnleiter, eventuell bis in die Nieren kommen (vesikoureteraler Reflux), mit der Gefahr einer Nierenschädigung oder wiederkehrender Entzündungen.

Ureterabgangsenge

Am Übergang von der Niere in den Harnleiter können Verengungen auftreten, die zu einem Harnaufstau in der Niere führen. Dies kann die Nierenfunktion beeinträchtigen und zu vermehrter Steinbildung führen.

Verschiedene Therapiemöglichkeiten
Behandlung von Entwicklungsstörungen im Harn- und Genitaltrakt

Vorhautverengung (Phimose)

Bei einer Vorhautverengung helfen häufig Salbenbehandlungen. Wenn diese nicht erfolgreich sind, sollte eine Beschneidung (Zirkumzision) erfolgen. Bei älteren Männern kann sekundär eine Vorhautverengung auftreten, insbesondere bei anderen Erkrankungen wie einer Zuckerkrankheit. Auch in diesen Situationen sollte die Vorhautbeschneidung erfolgen, um die Reinigung zu ermöglichen und die Entwicklung eines Peniskarzinoms zu verhindern.

Hodenhochstand

Mit Medikamenten oder einer Operation kann der Hoden so weit gelöst werden, dass er seinen Platz im Hodensack findet.

Vesikoureteraler Reflux

In leichteren Fällen kann eine spontane Ausheilung abgewartet werden, in schweren Fällen muss der Harnleiter operativ so in die Blasenwand eingelegt werden, dass ein Rückfluss des Urins in die Niere verhindert wird.

Ureterabgangsenge

Bei einem Harnstau und einer damit verbundenen Beeinträchtigung der Nierenfunktion, wird operativ für einen guten Abfluss des Urins aus der Niere in den Harnleiter gesorgt.

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