Eine Demenzerkrankung stellt nicht nur für den Betroffenen selbst, sondern auch für sein soziales Umfeld eine erhebliche Belastung dar. So können Verhaltensauffälligkeiten in Form von Aggressivität, sexueller Enthemmung oder Persönlichkeitsveränderungen auftreten.
- Alterung und Abnahme der Gehirnmasse
- Ablagerung von Proteinen wie Beta-Amyloid und Tau im Gehirn
- Störungen im Stoffwechsel von Amyloid und Tau
- Entzündungsprozesse im Gehirn
- Genetische Veranlagung und familiäre Häufung
- Vaskuläre Schäden und Durchblutungsstörungen im Gehirn
- Vitamin- und Mineralstoffmangel
- Chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck
- Kopfverletzungen und Traumata
- Umweltfaktoren wie Schadstoffbelastung oder ungesunde Lebensweise
- Gedächtnisstörungen
- Veränderung der Persönlichkeit
- Verlust von Orientierung und räumlicher Wahrnehmung
- Sprach- und Verständnisprobleme
- Verlust der Feinmotorik und Koordination
- Verhaltensänderungen wie Aggression oder Apathie
- Rückzug aus sozialen Aktivitäten und Interaktionen
- Verminderung der Planungsfähigkeit
In der Gedächtnissprechstunde unserer Psychiatrischen Institutsambulanz bieten wir die Diagnostik von Demenz sowie eine ambulante Beratung an. Die Diagnose der Erkrankung basiert auf einer umfassenden Anamnese, einer körperlichen Untersuchung sowie verschiedenen kognitiven und neuropsychologischen Tests, die das Gedächtnis, die Denkfähigkeit und das Verhalten des Patienten erfassen. Eine Untersuchung des Nervenwassers (Liquor), das bei einer Lumbalpunktion entnommen wird, ermöglicht die Erkennung und den Nachweis von Frühstadien. Im weiteren Verlauf können Veränderungen im Gehirn durch bildgebende Verfahren wie Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) festgestellt werden. Blutuntersuchungen können andere Ursachen der Symptome ausschließen wie Vitaminmangel oder Schilddrüsenfehlfunktionen.
Wenn psychische Symptome oder Veränderungen im Verhalten auftreten, die eine Versorgung in der aktuellen Wohnform unmöglich macht, ist eine stationäre Behandlung einer Demenz erforderlich. Durch den hohen Unterstützungsbedarf und die Notwendigkeit eines geschützten Rahmens findet die Aufnahme in der Regel auf unserer Akutstation statt.
Die Behandlung von Demenz basiert auf einer Kombination aus medikamentösen und nicht-medikamentösen Maßnahmen. Medikamente wie Acetylcholinesterase-Hemmer oder Memantin können eingesetzt werden, um die grundlegenden kognitiven Symptome zu lindern. Ebenfalls können Begleiterscheinungen wie aggressives Verhalten, Unruhezustände, Ängste oder depressive Verstimmungen medikamentös gelindert werden. Auch nicht-medikamentöse Therapiebausteine wie Physio- und Ergotherapie können helfen, die Mobilität, den Alltag und die Kommunikation der Patienten zu verbessern.
Da psychische und körperliche Gesundheit Hand in Hand gehen, verfolgen wir einen ganzheitlichen Therapieansatz und freuen uns, diesen in einem somatischen Haus realisieren zu können.