Gefäßerweiterungen der Hauptschlagader

Aortenaneurysma

Als Aortenaneurysma bezeichnet man eine sack-oder spindelförmige Ausweitung der Aorta-Gefäßwand. Von einem Aneurysma können alle Abschnitte der Hauptschlagader betroffen sein. Am häufigsten ist jedoch mit über 85 % der letzte Abschnitt der Bauchaorta unterhalb des Abganges der Nierenarterien betroffen. Ein Aneurysma entsteht, wenn angeborene oder erworbene Schwachstellen in den Gefäßwänden vorliegen und auf den hohen Druck im Blutgefäß mit einer Dehnung im Bereich der Schwachstelle reagieren. In der Folge bilden sich Ausbuchtungen, die sich durch den anhaltenden Druck in der Aorta weiter vergrößern können. Besonders häufig betroffen von dieser Erkrankung sind Personen über 65 Jahre. Bei Männern treten Aortenaneurysmen etwa fünfmal häufiger auf als bei Frauen. Akute Lebensgefahr besteht beim plötzlichen Einreißen der Gefäßwand, verursacht durch ein Aortenaneurysma.

Wie erkennt man ein Aortenaneurysma?
Ursachen & Symptome

Betroffene spüren in der Regel keine Symptome. Ein Aortenaneurysma wird häufig zufällig bei einer Ultraschalluntersuchung des Bauches oder bei einer CT-Untersuchung des Brustkorbs / Bauchraums entdeckt. Treten bei bekanntem Aortenaneurysma Brustkorb-, Rücken-, Bauch- oder Flankenschmerzen auf, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden!

URSACHEN: WIE KOMMT ES ZUM AORTENANEURYSMA?

Die häufigsten Ursachen für ein Aortenaneurysma sind:

  • Arterienverkalkung (Arteriosklerose)
  • Hoher Blutdruck
  • Erworbene und erblich bedingte Gewebeschwächen und Bindegewebserkrankungen (z.B. Marfan Syndrom)
  • Bakterielle Infekte (z.B. Tuberkulose)
  • Pilzinfektionen
SYMPTOME UND FOLGEN EINES AORTENANEURYSMAS
  • Häufig keine spürbaren Symptome
  • Brustkorb-, Rücken-, Bauch- oder Flankenschmerzen
  • Starke Schmerzen und Schockzustand: Lebensgefahr durch Einreißen des Aneurysmas
DIAGNOSE

In seltenen Fällen kann ein großes Bauchaortenaneurysma beim Abtasten des Bauches als pulsierender Tumor ertastet werden. Als orientierende Untersuchung kann eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes genutzt werden. Für die Behandlungsstrategie relevante Daten liefert jedoch nur eine CT-Untersuchung des Brustkorbs und / oder des Bauchraumes. Nur mit dieser Untersuchung ist eine exakte Bestimmung der Lage, Größe und Form des Aortenaneurysmas möglich. Auch mit einer MRT-Untersuchung lässt sich ein Aneurysma sicher diagnostizieren. Zur weiteren Therapieplanung ist das MRT dem CT jedoch unterlegen.

Verfahren zur Therapie von Gefäßerweiterungen
Behandlung eines Aortenaneurysmas

Die Behandlung eines Aortenaneurysmas ist abhängig von der Lage, Form und vor allem seiner Größe. Bei der Größe spielt der Querdurchmesser und nicht die Längsausdehnung die entscheidende Rolle. Bei Aneurysmen mit einem Querdurchmesser von mehr als 5,5 cm im Bauchraum und mehr als 6 cm im Brustraum besteht eine Behandlungsnotwendigkeit. Kleinere Aortenaneurysmen werden regelmäßig kontrolliert (z. B. mithilfe von Ultraschalluntersuchungen). Zur Behandlung stehen offen chirurgische Ersatzverfahren oder interventionelle, sogenannte endovaskuläre Therapieverfahren, zur Verfügung.

OFFEN OPERATIVE BEHANDLUNG

Bei der offen operativen Therapie wird das Aneurysma über einen Flanken- oder Bauchschnitt entfernt und der erkrankte Teil der Aorta durch eine Kunststoff-Gefäßprothese in Form eines Rohres (Rohrprothese) oder einer sog. Y-Prothese ersetzt.

ENDOVASCULÄRE BEHANDLUNG

Bei der endovasculären Therapie werden meist über die Leisten, manchmal auch über den linken Arm, sogenannte Stentprothesen (Kombination aus Stent und Prothese) eingeführt, ober- und unterhalb des Aneurysmas verankert und damit das Aneurysma ausgeschaltet. Es verbleibt im Gegensatz zur offenen Operation im Körper, bildet sich aber meist durch den dann fehlenden Druck zurück. Voraussetzung für eine endovasculäre Therapie ist eine geeignete Anatomie, welche zuvor mittels eines Feinschicht-CTs überprüft wird. Es stehen diverse Stentprothesen zur Verfügung, sodass wir von einer einfachen Rohr-Stentprothese bis hin zu einer komplexen, extra für den Patienten hergestellten Stentprothese mit Seitenarmen für die Eingeweidearterien (sogenannte FEVAR), die optimale Versorgung anbieten können. Bei einer endovasculären Versorgung ist eine lebenslange Nachsorge notwendig, da es im weiteren Lebensverlauf zu Undichtigkeiten und so wieder Druck auf das Aortenaneurysma kommen kann. Dies kann in aller Regel ebenfalls endovasculär behandelt werden.

ANSPRECHPARTNER
Chefarzt
Prof. Dr. med.
Thomas Jahnke
Facharzt für Radiologie

04321 405-4919

Jetzt kontaktieren
Leitende Oberärztin
Anke de Vries
Fachärztin für Gefäßchirurgie, Fachärztin für Viszeralchirurgie, Fachkunde Notfallmedizin, ABS Expertin
Leitende Oberärztin
Dr. med.
Ingrid Harich
Fachärztin für Radiologie

04321 405-4919

Jetzt kontaktieren
Leitender Arzt
Alexander Selch
Facharzt für Chirurgie, Facharzt für Gefäßchirurgie, Zusatzbezeichnung Phlebologie
Oberarzt
Dr. med.
Artem Klimenko
Facharzt für Gefäßchirurgie, Endovaskulärer Chirurg DGG, Zertifizierter Wundassistent (WAcert® DGfW (Beruf))
Oberarzt
Lars Gretenkort
Facharzt für Radiologie, Schwerpunkt Neuroradiologie
Oberarzt
Thomas Szymanski
Facharzt für Gefäßchirurgie
Oberarzt
Dr. med.
Tobias Getzin
Facharzt für Radiologie
ZENTREN UND KLINIKEN
Gefäßchirurgie

04321 405-2039

Diagnostische & Interventionelle Radiologie

04321 405-4919

Anästhesiologie & Palliativmedizin, Intensivmedizinisches Zentrum

04321 405-2049

Kardiologie, Rhythmologie, Pneumologie und allgemeine Innere Medizin

04321 405-7009

Zentrallabor

04321 405-1609

Hämatologie, Onkologie & Nephrologie

04321 405-7019

wir sind zertifiziert
wir sind mitglied
wir sind mitglied