Betroffene spüren in der Regel keine Symptome. Ein Aortenaneurysma wird häufig zufällig bei einer Ultraschalluntersuchung des Bauches oder bei einer CT-Untersuchung des Brustkorbs / Bauchraums entdeckt. Treten bei bekanntem Aortenaneurysma Brustkorb-, Rücken-, Bauch- oder Flankenschmerzen auf, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden!
Die häufigsten Ursachen für ein Aortenaneurysma sind:
- Arterienverkalkung (Arteriosklerose)
- Hoher Blutdruck
- Erworbene und erblich bedingte Gewebeschwächen und Bindegewebserkrankungen (z.B. Marfan Syndrom)
- Bakterielle Infekte (z.B. Tuberkulose)
- Pilzinfektionen
- Häufig keine spürbaren Symptome
- Brustkorb-, Rücken-, Bauch- oder Flankenschmerzen
- Starke Schmerzen und Schockzustand: Lebensgefahr durch Einreißen des Aneurysmas
In seltenen Fällen kann ein großes Bauchaortenaneurysma beim Abtasten des Bauches als pulsierender Tumor ertastet werden. Als orientierende Untersuchung kann eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes genutzt werden. Für die Behandlungsstrategie relevante Daten liefert jedoch nur eine CT-Untersuchung des Brustkorbs und / oder des Bauchraumes. Nur mit dieser Untersuchung ist eine exakte Bestimmung der Lage, Größe und Form des Aortenaneurysmas möglich. Auch mit einer MRT-Untersuchung lässt sich ein Aneurysma sicher diagnostizieren. Zur weiteren Therapieplanung ist das MRT dem CT jedoch unterlegen.
Die Behandlung eines Aortenaneurysmas ist abhängig von der Lage, Form und vor allem seiner Größe. Bei der Größe spielt der Querdurchmesser und nicht die Längsausdehnung die entscheidende Rolle. Bei Aneurysmen mit einem Querdurchmesser von mehr als 5,5 cm im Bauchraum und mehr als 6 cm im Brustraum besteht eine Behandlungsnotwendigkeit. Kleinere Aortenaneurysmen werden regelmäßig kontrolliert (z. B. mithilfe von Ultraschalluntersuchungen). Zur Behandlung stehen offen chirurgische Ersatzverfahren oder interventionelle, sogenannte endovaskuläre Therapieverfahren, zur Verfügung.
Bei der offen operativen Therapie wird das Aneurysma über einen Flanken- oder Bauchschnitt entfernt und der erkrankte Teil der Aorta durch eine Kunststoff-Gefäßprothese in Form eines Rohres (Rohrprothese) oder einer sog. Y-Prothese ersetzt.
Bei der endovasculären Therapie werden meist über die Leisten, manchmal auch über den linken Arm, sogenannte Stentprothesen (Kombination aus Stent und Prothese) eingeführt, ober- und unterhalb des Aneurysmas verankert und damit das Aneurysma ausgeschaltet. Es verbleibt im Gegensatz zur offenen Operation im Körper, bildet sich aber meist durch den dann fehlenden Druck zurück. Voraussetzung für eine endovasculäre Therapie ist eine geeignete Anatomie, welche zuvor mittels eines Feinschicht-CTs überprüft wird. Es stehen diverse Stentprothesen zur Verfügung, sodass wir von einer einfachen Rohr-Stentprothese bis hin zu einer komplexen, extra für den Patienten hergestellten Stentprothese mit Seitenarmen für die Eingeweidearterien (sogenannte FEVAR), die optimale Versorgung anbieten können. Bei einer endovasculären Versorgung ist eine lebenslange Nachsorge notwendig, da es im weiteren Lebensverlauf zu Undichtigkeiten und so wieder Druck auf das Aortenaneurysma kommen kann. Dies kann in aller Regel ebenfalls endovasculär behandelt werden.