Die Bauchspeicheldrüse ist das wichtigste Organ für die Neutralisierung der Magensäure, Eiweiß- und Fettverdauung sowie die Blutzuckerregulierung. Symptome, die auf eine Erkrankung hindeuten, sollten daher äußerst ernst genommen werden.
Entzündungen des Pankreas führen zu bleibender Schädigung und Verlust an Bauchspeicheldrüsengewebe, Verengungen des Bauchspeicheldrüsenganges mit Aufstau der Sekrete, frühzeitiger Aktivierung der Enzyme, Selbstverdauung und Steinbildung. Die Zerstörung des gesamten Organes hat negative Folgen für die Blutzuckerregulierung und den Fettstoffwechsel. Gehäuft tritt Krebs auf.
Ist die Erkrankung chronischer Natur, ist sie nicht heilbar. Sie schreitet schneller voran, wenn z. B. weiterhin Alkohol getrunken oder geraucht wird.
Die häufigsten Ursachen für eine chronische Pankreatitis sind:
- Dauerhafter Alkoholmissbrauch v.a. in Verbindung mit Nikotinkonsum
- Erhöhtes Kalzium im Blut
- Medikamente
- Gut- oder bösartige Tumore
- Anomalien des Ganges (Pankreas divisum)
- Wiederholte Schübe mit gürtelförmigen Oberbauchschmerzen oder auch Rückenschmerzen
- Bei fortschreitender Erkrankung:
- Diabetes mellitus
- Fettiger, übelriechender und großvolumiger Durchfall
- Gewichtsverlust
- Abflussbehinderung des Gallenganges und damit einhergehend Gelbsucht (Ikterus)
- Zystenbildung (z. B. in Magen oder Zwölffingerdarm), infolgedessen Druck auf Organe oder eitrige Entzündungen
- Verschluss von Pfortader oder Milzvene durch Thrombosen
- Bildung von Pseudotumoren oder Krebs
Ein Ultraschall ist durch den Nachweis von Verkalkungen die wichtigste Untersuchung zur Diagnose einer chronischen Pankreatitis. Ergänzend dienen CT oder MRT/MRCP (3D-Rekonstruktion der Gänge von Pankreas/Bauchspeicheldrüse und Gallengang) oder seltener eine endoskopische Darstellung des Pankreasganges der Diagnostik. Zum Nachweis eines Diabetes mellitus wird der Blutzuckertagesverlauf bestimmt. Bei mangelnder Fettverdauung wird die Lipase (Enzym der Bauchspeicheldrüse) im Stuhl bestimmt.
Eine chronische Pankreatitis wird zur Schmerzlinderung im Schub mit Opioiden oder Metamizol behandelt, außerhalb eines Schubs mit nichtsteroidalen Antirheumatika und/oder Metamizol aber auch Opioiden. Zur Einstellung eines Diabetes mellitus wird meist eine Insulingabe verordnet.
Fettstoffwechselstörungen werden mit Enzympräparaten, angepasst an den jeweiligen Fettgehalt der Mahlzeiten, und ggf. Vitaminsubstitution fettlöslicher Vitamine bei Mangelerscheinungen behandelt.
Steine im Gang können endoskopisch geborgen oder zertrümmert werden, wobei jedoch die Gefahr von Komplikationen besteht. Eine Drainage wird bei Zysten oder aufgestauten Gängen gelegt, letzteres jedoch nur zur Überbrückung, z.B. zur Operation. Bei Pseudotumoren im Bauchspeichelkopf oder deutlich gestautem Gang kann eine Operation helfen, dabei wird eine Abflussbehinderung des gestauten Ganges beseitigt. Bei Diagnose einer Krebsentstehung ist eine Heilung nur durch eine Operation möglich, nicht selten kommt diese jedoch leider zu spät. Um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern, ist es besonders wichtig, Alkohol und Nikotin zu meiden.