Hämorrhoiden hat zwar jeder Mensch, doch der Begriff hat sich umgangssprachlich für das Krankheitsbild einer krankhaften Vergrößerung ebendieser Gefäßpolster etabliert. Die Beschwerden bei Auftreten der Erkrankung sind unangenehm und können den Alltag Betroffener beeinträchtigen.
Die häufigsten Ursachen für ein Hämorrhoidalleiden sind:
- Starkes Pressen beim Stuhlgang
- Chronische Verstopfung und Stuhlentleerungsstörung
- Übergewicht
- Bindegewebsschwäche
- Erbliche Belastung
- Blutungen aus dem Anus (peranal)
- Störung der Feinkontinenz
- Analer Juckreiz
- Anales Brennen
- Analekzem
Zur Diagnostik wird zuerst ein Anamnesegespräch geführt, um die Beschwerden zu erfassen. Danach erfolgt eine proktologische Untersuchung, bei der im ersten Schritt der After von außen beurteilt wird. Anschließend wird der Analkanal mit dem Finger untersucht und abschließend wird der Enddarm mit einem sogenannten Proktoskop gespiegelt. Die Untersuchung ist in der Regel schmerzfrei.
Die Behandlung eines Hämorrhoidalleidens unterteilt sich in eine konservative und eine operative Therapie. Zu Beginn sollte die Ernährung auf ballaststoffreiche Kost angepasst werden. Ein eventuelles Pressen beim Stuhlgang sollte vermieden und der Stuhlgang sollte nach Möglichkeit weich gehalten werden. Hämorrhoiden Grad eins und zwei können prinzipiell durch eine Verödungstherapie (Sklerosierung) oder Gummibandligatur (Abschnüren des Blutflusses und infolgedessen Absterben des Gewebeteils) behandelt werden. Hämorrhoiden Grad drei und Grad vier benötigen in der Regel eine operative Versorgung. Bei der Behandlung steht der persönliche Leidensdruck jedoch im Mittelpunkt, sodass die Therapie individuell angepasst wird.