Bei einer Appendizitis/Blinddarmentzündung handelt sich um die Entzündung des Wurmfortsatzes (Appendix) im rechten Unterbauch. In den westlichen Ländern erkrankt etwa jeder 15. Mensch im Laufe seines Lebens an einer Blinddarmentzündung. Die häufigsten Erkrankungsalter liegen vor dem 30. und nach dem 60. Lebensalter. Bei bestätigter Diagnose wird der Blinddarm in der Regel operativ entfernt.
- Gastrointestinale Infekte
- Reiserückkehr
- Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung
- Einnahme von Immunsuppressiva
- Schwangerschaft
Häufig betroffen sind Jugendliche und Menschen bis 30 Jahre. Doch ebenso kann eine Altersappendizitis ab dem 70. Lebensjahr auftreten.
- Rechtsseitiger Unterbauchschmerz
- Vom Oberbauch Richtung rechten Unterbauch wandernder Schmerz
- Schmerzfreies Intervall nach anfänglich starken Unterbauchschmerzen
- Erschütterungsschmerz beim Laufen oder Hüpfen
- Rückenschmerzen rechts bei retrozökaler Lage
- Gefühl der Blasenentzündung
Die Appendizitis ist ein diagnostisches Chamäleon – selbst für erfahrene Kliniker ist die Diagnosestellung mitunter nicht sofort möglich. Die erste Diagnostik besteht aus einer sorgfältigen Anamnese, Laboruntersuchungen und einem Ultraschall des Bauchraums. Kann keine eindeutige Appendizitis nachgewiesen werden, ist bei starken Beschwerden und hohen Infektparametern möglicherweise eine Computertomographie des Bauchraums indiziert. Bei Frauen sollte zudem immer eine gynäkologische Mitbeurteilung erwogen werden, um Harnwegsinfekte auszuschließen.
Sollten die Beschwerden stärker, die Diagnose aber unklar sein, ist möglicherweise eine stationäre Behandlung ratsam. Eine antibiotische Behandlung wird bei erhöhten Infektparametern begonnen. Im Falle einer eindeutigen Diagnosestellung wird die operative Appendektomie – also die Entfernung des Blinddarms – zeitnah binnen weniger Stunden durchgeführt.
Auch heute werden immer wieder ausgedehnte Blinddarmentzündungen mit schweren Behandlungsverläufen gesehen. Umso wichtiger ist eine rechtzeitige und sorgfältige OP-Indikation.
Die operative Entfernung des Blinddarms wird heutzutage in der Regel minimal-invasiv durchgeführt. Dies hat mehrere Vorteile:
- Beurteilungsmöglichkeit des gesamten Bauchraums im Falle einer anderen Erkrankungsursache
- Bessere Möglichkeit der Bauchspülung bei eitrigen Infekten
- Geringere innere Narbenbildung nach der Operation
- Raschere Rekonvaleszenz
Beurteilungsmöglichkeit des gesamten Bauchraums im Falle einer anderen Erkrankungsursache Bessere Möglichkeit der Bauchspülung bei eitrigen Infekten Geringere innere Narbenbildung nach der Operation Raschere Rekonvaleszenz
Bei ausgedehnten Infekten kann intraoperativ die Einlagen von sogenannten Drainagen notwendig sein, die wenige Tage nach der OP in der Regel schmerzlos entfernt werden. Die postoperative Nahrungsaufnahme und Mobilisation können in der Regel am Folgetag der Operation beginnen.