Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster GmbH
Friesenstraße 11
24534 Neumünster
Tel.: 04321 405-0
Fax: 04321 405-1609
Zu den Schwerpunkten unserer Urologischen Klinik gehören Steinerkrankungen, Inkontinenzbehandlungen, Prostataerkrankungen und die Behandlung bösartiger Tumore.
Selbstverständlich stehen wir auch Patientinnen und Patienten mit selteneren Erkrankungen des Urogenitaltrakts mit Rat und Tat zur Seite.
Zu unserem Leistungsspektrum gehören:
Viele Krankheiten lassen sich vermeiden, indem eine entsprechende Vorsorge betrieben wird. So kann entweder der Ausbruch einer Krankheit gänzlich vermieden oder nach einer einmaligen Erkrankung (wie beispielsweise Entzündung oder Steinerkrankung) ein Fortschreiten oder ein Rezidiv verhindert werden.
Ziel der Früherkennungsuntersuchungen ist die Entdeckung von Krankheiten – insbesondere von bösartigen Krankheiten – in einem Stadium, das eine Heilung ermöglicht werden kann, mit einer Behandlung, die zu möglichst wenig körperlicher Beeinträchtigung führt.
Durch die Früherkennungsuntersuchungen können viele Krankheiten ausgeschlossen werden, was zu einer ganz erheblichen Beruhigung der Menschen beiträgt.
Untersuchungen von Urin und Blut geben wichtige Hinweise auf Funktionseinschränkungen oder bösartige Erkrankungen (Tumormaker).
Neben den Untersuchungen von Urin und Blut setzt die Diagnostik auf sogenannte bildgebende Verfahren.
Vollkommen unschädlich und weitverbreitet ist die Untersuchung mittels Ultraschall; hierbei kommen modernste Geräte zum Einsatz, um auch kleinere und bisher nicht gut sichtbare Tumore insbesondere an den Nieren, an der Prostata und im Hoden gut zu erkennen.
Unterstützt wird die Ultraschalluntersuchung z. B. durch Blutflussmessungen (Doppleruntersuchungen) oder Kontrastmittelgabe. Auch in der Diagnostik von Erektionsstörungen oder Steinerkrankungen und insbesondere in der Verlaufskontrolle spielt der Ultraschall eine herausragende Rolle.
Zusätzlich sind häufig Röntgenuntersuchungen notwendig.
Neben klassischen Röntgenbild, z. B. der Niere und der Blase, ggf. unterstützt durch Kontrastmittel, werden zunehmend auch die modernen sogenannten Schichtbildverfahren eingesetzt, also die Computertomografie (CT) und Magnetresonanztherapie (MRT).
In Zusammenarbeit mit der Klinik für Radiologie lässt sich so in relativ kurzen Untersuchungszeiten anhand von bis zu 600 Einzelbildern eine dreidimensionale Abbildung der fraglich erkrankten Körperregionen, z. B. der Bauch- und Beckenregion, erreichen.
Durch die modernen Geräte konnte die Strahlenbelastung erheblich reduziert werden. Vielfach besteht schon nach kürzester Zeit Klarheit über das Ausmaß einer Erkrankung.
Die endoskopische Bildgebung, also die „Spiegelung“ der inneren Organe wird seit über 100 Jahren durch die Urologen erfolgreich praktiziert.
Hierbei ist es mittlerweile durch die Weiterentwicklung der Technik möglich, entweder mit dünnen starren oder vollflexiblen Instrumenten den gesamten Harntrakt auf natürlichem Weg über die Harnröhre, die Blase und die Harnleiter bis in die verschiedenen Nierenkelche komplett zu inspizieren, um Tumore oder Steine zu erkennen oder zu behandeln.
Im unteren Harntrakt ist eine endoskopische Untersuchung meistens in örtlicher Betäubung möglich; die Harnleiter- oder Nierenspiegelung wird in der Regel in Narkose durchgeführt.
Die Menschen, die sich diesen Untersuchungen unterziehen müssen, profitieren ganz erheblich von der rasanten technischen Weiterentwicklung – sowohl was die diagnostische Sicherheit als auch die Verträglichkeit und den Komfort der Untersuchung angeht.
Nachdem eine Erkrankung im Urogenitaltrakt festgestellt wurde, legt unser Team einen individuellen Therapieplan fest.
Bei vielen Erkrankungen, z. B. den häufigen Infektionen des Urogenitaltrakts, kann durch eine medikamentöse Behandlung eine komplette Ausheilung der Erkrankung erreicht werden.
Durch eine Chemotherapie (oft in Ergänzung zur Operation) werden die Heilungschancen meist deutlich erhöht, bei bösartigen Hodentumoren auf fast 100%.
Harnsteine lassen sich seit ungefähr 25 Jahren durch von außen in den Körper eingebrachte Stoßwellen in vielen Fällen so weit zerkleinern, dass die Steinpartikel den Körper auf normalem Weg verlassen können.
Diese schmerzarme Behandlung wird ohne Betäubung tagesstationär (d. h. ohne Übernachtung im Krankenhaus) durchgeführt. Sie wird - wann immer möglich - einer operativen Behandlung vorgezogen.
EPL-Behandlung (PDF, 451KB)
Viele Erkrankungen – insbesondere die bösartigen Erkrankungen – lassen sich nur durch eine Operation behandeln. Nach Möglichkeit wird hier den minimal-invasiven Operationsverfahren der Vorzug gegeben.
Bereits seit über 100 Jahren operieren die Urologen an Blase und Prostata unter Ausnutzung des natürlichen „Zugangswegs“ durch die Harnröhre. Durch die enorme Weiterentwicklung der endoskopischen Gerätetechnik wird heute möglichst auch der endoskopische Zugang zu Harnleiter und Niere gesucht.
Laparoskopische Operationstechniken nehmen einen wachsenden Stellenwert der Behandlung des Urogenitaltraktes ein. Sowohl bei gutartigen als auch bei bösartigen Erkrankungen profitieren die Menschen von der sogenannten "Schlüssellochtechnik"; sie erholen sich von der Operation schneller, da weniger Muskulatur durchtrennt werden muss, benötigen weniger Schmerzmittel, sind weniger gefährdet durch Verwachsungen und können das Krankenhaus schneller wieder verlassen.
Insbesondere durch die räumliche Darstellung im Bauchraum (3D-Technik) lassen sich auch hochkomplexe Eingriffe (z. B: Nierenteilresektion) laparoskopisch durchführen. Hier könnte das Foto von der 3D-Technik eingesetzt werden, das Frau Tönnsen neulich für unseren Artikel in den Kieler Nachrichten gestellt hat.
Eine Urinhalteschwäche, ob nun infolge vieler Geburten oder aber infolge von Voroperationen im Becken, kann durch operative Verfahren ganz häufig gebessert werden.
Hierbei wird von kleinen Schnitten aus durch Einlage eines Bandes die komplizierte Anatomie des Beckenbodens rekonstruiert. Falls erforderlich, kann auch durch Einlage eines Schließmuskelprothesensystems die Kontinenz wiederhergestellt werden.
Nicht immer gelingt es, durch die oben aufgeführten minimal-invasiven endoskopischen oder laparoskopischen Techniken eine Erkrankung zu heilen; insbesondere bei bösartigen Tumoren ist die Eröffnung des Bauchraums erforderlich, um mit der größtmöglichen Sicherheit tumorbefallene Organe zu entfernen und in gleicher Operation eine Rekonstruktion vornehmen zu können.
Insbesondere bei großen Nierentumoren, bei bösartigen Prostataveränderungen und tief infiltrierenden Blasentumoren werden auch weiterhin Operationen im klassischen Sinne erforderlich sein, um bestmögliche Ergebnisse bezüglich der Tumorentfernung (onkologische Sicherheit) und der anschließenden Rekonstruktion (Funktionserhalt) zu erreichen.
Ein Beispiel hierfür ist die komplette Entfernung der Blase bei tief infiltrierendem Tumor mit anschließender Bildung einer Ersatzblase aus Dünndarm (orthotope kontinente Neoblase).
Nicht immer lässt sich durch Operationen eine ausreichende Sicherheit in der Tumorbehandlung erreichen. In diesen Situationen ist die Kombination mit einer zusätzlichen Behandlung erforderlich. Diese erfolgt z. B. in Kooperation mit der Strahlentherapie im FEK oder durch eine alleinige oder zusätzliche medikamentöse Tumortherapie (Chemotherapie).
Die Kombination aus operativer Behandlung und Chemotherapie, z. B. beim fortgeschrittenen Blasenkrebsleiden, hat die Prognose hinsichtlich Tumorfreiheit und Überlebenszeit deutlich verbessern können.