Seelische Gesundheit und Lebensqualität

Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik

In der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, unter chefärztlicher Leitung von Sönke von Drathen, bieten wir in unserer Fachabteilung und der Psychiatrischen Institutsambulanz ein ganzheitliches und an die individuellenBedürfnisse der Patient*innen angepasstes Therapiekonzept.

In unseren vier Behandlungsbereichen mit 94 Betten sind vielseitige Unterstützungs- und Behandlungsmöglichkeiten durch unser multiprofessionelles Team vorhanden. Ärzt*innen, Psycholog*innen, Diplom-Sozialpädagog*innen, Psychotherapeut*innen, Sucht- und Ergotherapeut*innen, Gesundheits- und Krankenpflegekräfte, Altenpflegekräfte, psychiatrische Fachpflegekräfte sowie die Mitarbeitenden des Care Managements und der Sekretariate arbeiten Hand in Hand zusammen.

Sowohl für Menschen in akuten psychischen Krisen als auch für geplante Behandlungen zur Stärkung und Stabilisierung weisen wir ein umfangreiches Angebot zur Verbesserung der seelischen Gesundheit und Lebensqualität auf. Zu unseren Patient*innen gehören vor allem Menschen aus der Stadt Neumünster, für die wir vorrangig zuständig sind. Patient*innen aus umliegenden Gebieten nehmen wir nach vorheriger Absprache auf. Für das Stadtgebiet Neumünster besteht für unsere Klinik eine Vollversorgungsverpflichtung gesetzlicher Art für psychiatrische Notfälle. Viele unserer Patient*innen profitieren durch das im Haus vorhandene breite Leistungsangebot für medizinische Behandlungen und Diagnostik, sodass die Versorgung vor Ort gewährleistet ist. So können wir psychosomatische und somatische Erkrankungen in Zusammenarbeit mit den weiteren Kliniken des Hauses behandeln. Ergänzt wird dies durch eine intensive, wechselseitige Konsiliartätigkeit.

  • Station G01: Auf unserer nach Möglichkeit offen geführten Aufnahme- und Akutstation behandeln wir Menschen, die besondere Pflege, Fürsorge und Schutz benötigen.  Die Station unterteilt sich in die Schwerpunktbereiche Allgemeinpsychiatrie und Suchttherapie. Insgesamt umfasst die Station 34 Behandlungsplätze.
  • Station G02A: Allgemeinpsychiatrische Station mit 24 Behandlungsplätzen für stabilere Patient*innen zur Fortführung der Behandlung nach akuten Krisen.
  • Station G02B: Eine Behandlungseinheit mit bis zu 10 Behandlungsplätzen für Menschen mit einer emotional instabilen Persönlichkeitsstörung/Borderline-Persönlichkeitsstörung nach dem Konzept der dialektisch behavioralen Therapie (DBT).
  • Station G22: Eine allgemeinpsychiatrische Station mit perspektivisch 26 Behandlungsplätzen für stabilere Patient*innen zur Fortführung der Behandlung nach akuten Krisen und für geplante Aufnahmen.
  • Psychiatrische Institutsambulanz 


Übersicht unserer Behandlungsgebiete

Die Schwerpunkte unseres breiten Leistungsangebotes der Diagnostik und Behandlungen sind psychiatrische und psychosomatische Erkrankungen. Wir bieten Hilfe für Menschen mit Krankheitsbildern aus dem gesamten Spektrum psychischer Erkrankungen. Dazu zählen unter anderem qualifizierte Entgiftungsbehandlungen für Menschen mit Alkoholabhängigkeit, bei denen wir nach dem Konzept des Motivational Interviewings arbeiten. Für Menschen mit einer emotional instabilen/Borderline-Persönlichkeitsstörung halten wir ein spezialisiertes Behandlungsangebot vor. Nach Vorgespräch, Indikation und Zielklärung können psychotherapeutische Behandlungen auf unserer Station G22 erfolgen.

Zu unserem diagnostischen Prozess gehören sowohl die medizinische und testdiagnostische Abklärung als auch die umfangreiche Erhebung der Belastungsfaktoren, Lebensumstände, Lebens- und Lerngeschichte und Symptome der Patient*innen. Zur psychiatrischen Ausschluss- und Differentialdiagnostik führen wir bei Indikation neurophysiologische (bspw. EEG und Schlafapnoe-Screening) und neurologische Untersuchungen (CCT, MRT, etc.) durch. Zur diagnostischen Abklärung halten wir ein umfangreiches Testinventar vor. Dieses beinhaltet Intelligenz-, Konzentrations- und Leistungstests sowie Tests zur Persönlichkeitsdiagnostik und gezielte (differential-) diagnostisch zu prüfende Screenings einzelner Symptome und Störungsbilder. Die Abklärung von dementiellen Erkrankungen erfolgt über den Einsatz gängiger Tests (z. B. CERAD).

Dank unserer Multiprofessionalität vereinen wir sowohl psychiatrische, psychotherapeutische, psychopharmakologische als auch sozialtherapeutische Ansätze. Neben der ärztlichen Behandlung, der psychiatrischen Krankenpflege und der ärztlich-psychologisch-psychotherapeutischen Begleitung arbeiten Ergotherapeut*innen, Kunsttherapeut*innen und Sozialpädagog*innen fach- und teamübergreifend zusammen. Unsere individuell abgestimmten Behandlungspläne sind störungsspezifisch, bedarfs- und zielorientiert.

Die psychiatrisch psychotherapeutische Behandlung umfasst tägliche und bedarfsorientierte Visiten, umfangreiche psychopathologische, leistungs- und neuromedizinische Diagnostik, Pharmakotherapie (medikamentöse Behandlung) und Psychotherapie. Für jede*n Patient*in wird ein interdisziplinäres Behandlungs- und Therapiekonzept entsprechend den individuellen Bedürfnissen erstellt, oft unter Einbeziehung von Angehörigen und wichtigen Bezugspersonen. Wir bieten ein vielseitiges Angebot an Gruppentherapien. Die Teilnahme wird individuell entsprechend der Behandlungs- und Therapieziele abgestimmt. Unsere Therapiegruppen werden durch die Zusammenarbeit unseres multiprofessionellen Teams realisiert. Einen Flyer mit den vorhandenen Gruppentherapien finden Sie unter Downloads.

In der Ergotherapie der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik bieten wir unseren Patient*innen die Möglichkeit, eigene Potentiale wiederzuentdecken und durch Erkrankungen verloren gegangene bzw. verloren geglaubte Fähigkeiten wiederzuerlangen sowie bestehende zu erhalten. Dabei wirkt Ergotherapie durch das Handeln des Menschen selbst. Betätigung wird als menschliches Grundbedürfnis und Voraussetzung für Wohlbefinden gesehen. Auch das Erfüllen von Aufgaben, die sich ein Mensch stellt und die ihm durch sein Leben bzw. die Umwelt gestellt werden, stärkt Wohlbefinden, Sinnerleben und Selbstbewusstsein. Ergotherapie nutzt dazu viele verschiedene Methoden und Therapiemittel, z. B. handwerkliche und kreativ-gestalterische Techniken. Das Behandlungskonzept beinhaltet verschiedene themenzentrierte Angebote, im Gruppen- sowie Einzelsetting. Einen Flyer zur Ergotherapie finden Sie unter Downloads.

Bei psychosozialen Problemlagen, von denen viele unserer Patient*innen betroffen sind, unterstützt unser Team von Sozialpädagog*innen. Die sozialpädagogische Arbeit umfasst die sozialrechtliche und psychosoziale Beratung und Begleitung von Patient*innen und deren Angehörigen sowie suchttherapeutische Gruppenangebote und die Organisation nachstationärer Wiedereingliederungsmaßnahmen. Spezifische Hilfen unserer Sozialpädagog*innen sind bspw. solche bei Problemen mit dem Umfeld (z. B. Konflikte in Wohnbereich oder Lebenssituation), bei existentiellen Notlagen (z. B. finanziell), Wohnungslosigkeit oder drohendem Arbeitsplatzverlust. Die Vermittlung an Beratungsstellen und weiter begleitende Institutionen genauso wie die Unterstützung bei sozialrechtlichen und psychosozialen Fragestellungen sowie Ämter- und Behördenangelegenheiten sind ebenfalls inbegriffen.

Unser Therapiehund „Sir Henry“ und der Besuchshund „Buffy“ bilden mit ihren Halterinnen Frau Kommnick (Ergotherapeutin) und Frau Böhme (Krankenschwester) das Team der tiergestützten Therapie, welches einen besonderen Schwerpunkt darstellt.

Bei Notfällen erfolgt die Einweisung über unsere Notfallaufnahme in den geschützten Behandlungsbereich.
 

Für Akutaufnahmen auf unsere Akutstation G01

Stationssekretärin Sabrina Harm, Care Manager Malte Petersen
Telefonische Erreichbarkeit: von 08:00 bis 15:00 Uhr
Tel.: 04321 405-6450
Mobil: 0151 58216461
Fax: 04321 405-6459
E-Mail: stationG01(at)fek.de oder malte.petersen(at)fek.de


Für Anfragen auf der Station G02

Stationssekretärin Barbara Erf, Care Managerin Tanja Habeck
Telefonische Erreichbarkeit: von 7:00 bis 15:00 Uhr
Tel.: 04321 405-6350
Mobil: 0160 90894855
Fax: 04321 405-6359
E-Mail: stationG02(at)fek.de oder tanja.habeck(at)fek.de


Für die Aufnahme auf unsere allgemeinpsychiatrische Station G22

Stationssekretärin Petra Wenzel, Care Managerin Tanja Habeck
Telefonische Erreichbarkeit: von 7:00 bis 15:00 Uhr
Tel.: 04321 405-6550
Mobil: 0160 90894855
Fax: 04321 405-4459
E-Mail: stationG22(at)fek.de oder tanja.habeck(at)fek.de

Die geplante Aufnahme erfolgt nach Voranmeldung und einem Vorgespräch. Wir möchten darauf hinweisen, dass es aufgrund von Notfallversorgungen zu Wartezeiten bis zur Aufnahme kommen kann.


Für Vorgespräche zur Aufnahme nach dem DBT-Konzept auf der Station G02, Bereich B

Ltd. Psychotherapeutin Birte Ernst oder Care Managerin Tanja Habeck
Tel.: 04321 405-6151
Tel.: 04321 405-6350
Mobil: 0160 90894855
E-Mail: birte.ernst(at)fek.de oder tanja.habeck(at)fek.de

Wir arbeiten eng mit allen somatischen Fachabteilungen im Haus zusammen. Mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie planen wir für die Zukunft ergänzende tagesklinische Versorgungsstrukturen. Eine enge Verbindung besteht mit der Neurologischen Klinik aufgrund der gemeinsamen nervenärztlichen Geschichte, vor allem bei neuropsychiatrischen Fragestellungen oder Krankheitsbildern im Grenzbereich beider Fachgebiete. Mit der Geriatrischen Klinik besteht bei gerontopsychiatrischen Themen eine enge Zusammenarbeit, die im Verlauf noch weiter intensiviert werden soll. Psychoonkologisch arbeiten die hausinternen onkologischen Zentren im Sinne eines Liaisondienstes und halten eine psychoonkologische Sprechstunde vor. In Kooperation mit dem Landesamt für Ausländerangelegenheiten bieten wir in den Erstaufnahmeeinrichtungen in Neumünster und Boostedt eine ärztlich-psychologische Sprechstunde für geflüchtete Menschen an.

Vernetzt sind wir gemeindepsychiatrisch mit diversen Trägern ambulanter, teil- und vollstationärer Hilfen für psychisch kranke Menschen sowie den dazugehörigen Kostenträgern der Eingliederungshilfe und des Jugendamts und zuständiger Behörden (Amtsgericht, Betreuungsbehörde). Gemeinsam gestalten wir Aktionen und Projekte zur Aufklärung und Information, Entstigmatisierung und Öffentlichkeitsarbeit. Wir sind im Arbeitskreis Gesundheit und in allen Arbeitsgruppen des gemeindepsychiatrischen Verbundes aktiv. Im Bereich der niedergelassenen Psychotherapeuten besteht ein enger Kontakt zum Psychotherapeuten-Netz-Neumünster (PNN). Erst kürzlich haben wir eine Vernetzung mit dem schulpsychologischen Dienst an einer berufsbildenden Schule in Neumünster aufgenommen. Mit der Psychiatrischen Tagesklinik in der Parkstraße besteht eine enge Kooperation. Des Weiteren stehen wir im engen Kontakt zum Landesverein für Gesundheitsförderung in SH (LVGF) und wirken dort an unterschiedlichen Projekten mit.

Das FEK bietet praktische Einsätze (Praktisches Jahr, Famulaturen, Praktika und Anerkennungszeiten) im Rahmen des Medizin-, Psychologie-, Psychotherapie und Sozialpädagogikstudiums an und ebenso im Rahmen der Ausbildung zur/zum Ergotherapeutin/-therapeuten. Diesbezüglich kooperieren wir mit den entsprechenden Universitäten, Institutionen und Schulen. Im Bereich der Pflegeaus und -weiterbildung stehen wir als Praxiseinsatzort für Schüler*innen auch aus anderen Häusern und Kliniken zur Verfügung. Im Rahmen der Facharztweiterbildung und Ausbildung zu psychologischen Psychotherapeuten kooperieren wir mit der Ärztekammer SH und diversen Ausbildungsinstituten in Norddeutschland und sind Teil des Weiterbildungsverbunds der Region Südwest. Für die Zukunft streben wir für die Weiterbildung zum Fachpsychotherapeuten eine Kooperation als Weiterbildungsstätte mit der Psychotherapeutenkammer SH an.

 

Umzug der Psychatrie April 2021

Die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik bietet praktische Einsätze (Praktisches Jahr, Famulatur, Praktika) im Rahmen des Medizin-, Psychologie-, Psychotherapie- und Sozialpädagogikstudiums an und ebenso im Rahmen der Ergotherapieausbildung. Im Rahmen der Ausbildung zur/zum Psychologischen Psychotherapeut*in (PP) bieten wir zudem die Möglichkeit, die Praktische Tätigkeit 1 (mind. 1.200 Stunden) und 2 (mind. 600 Stunden) nach dem PsychTH-APrV abzuleisten. Hier erfahren Sie mehr.

Raus aus der Endlosschleife - Negative Denkmuster mit dem Gedankenstopp unterbrechen

Wissenschaftliche Studien belegen, dass wir etwa 60.000 einzelne Gedanken täglich haben. Davon sind lediglich drei Prozent positiver Natur. Negative Gedanken sind also normal und betreffen jeden von uns – egal, ob wir über die Existenz des Universums grübeln oder darüber, ob wir den Herd ausgeschaltet haben. Wenn belastende, unangenehme, oder angstbesetzte Gedanken oder Bilder in ihrer Häufigkeit und Intensität zunehmen oder immer wiederkehren, kann dies allerdings einen erheblichen Einfluss auf unsere Stimmung, die Schlafqualität und das Stresserleben haben. Der Gedankenstopp ist eine einfache Technik, um mit negativem Gedankenkreisen umzugehen und unser Denken in eine positive Richtung zu lenken. Dabei geht es nicht darum, Sorgen „kleinzureden“ oder Gedanken zu verdrängen. Stattdessen soll die Fähigkeit genutzt werden, sich an schöne Dinge zu erinnern und angenehme Gedanken zu fokussieren.

Beginnen Sie damit, angenehme Themen zu sammeln: Erinnerungen, Momente und Situationen, mit denen Sie positive Gefühle verbinden und über die Sie gerne nachdenken. Dies können z. B. Urlaubs- oder Kindheitserinnerungen, schöne Erlebnisse, Wohlfühlorte oder Hobbys sein. Nehmen Sie sich einen ruhigen Moment, schließen Sie die Augen und konzentrieren Sie sich auf die ausgewählte Situation. Versuchen Sie, sich die Szene möglichst lebhaft vorzustellen. Was sehen Sie? Was fühlen Sie auf Ihrer Haut? Was für Gerüche und Geräusche sind da? Bleiben Sie so lange bei der Vorstellung, bis die Gedanken und Gefühle für Sie spürbar angenehm sind. Mit zunehmender Übung wird sich dieses innere Bild festigen und die ent-sprechenden Emotionen schneller abrufbar werden.

Notieren Sie sich die „Marmeladenglasmomente“, die für Sie die beste Wirkung haben. Diese können Sie nutzen, sobald Sie eine negative Gedankenspirale bemerken – das ist in der Hektik des Alltags manchmal gar nicht so einfach. Unser Denken läuft häufig sehr schnell und unbewusst ab, sodass wir eine Art „Betriebsblindheit“ für unsere Denkprozesse entwickeln können. Wenn Sie eine plötzliche Veränderung in Ihrer Stimmung oder in Ihrem Verhalten bemerken, ist das häufig ein Zeichen, um einen Moment innezuhalten und sich zu fragen: Wo bin ich eigentlich gerade mit meinen Gedanken? Egal ob die Gedankenschleifen quälend bewusst ablaufen oder erst durch solch eine kleine Detektivarbeit aufgedeckt wurden: Wenn unangenehme Bilder oder Gedanken hochkommen, können Sie die Technik des Gedankenstopps anwenden.

Versuchen Sie hierzu die unangenehmen Gedanken zunächst zu unterbrechen. Dies fällt zu Beginn leichter, wenn ein lautes Geräusch mit einer Bewegung verbunden wird. Sie können beispielsweise laut „Stopp!“ rufen, dabei mit dem Fuß aufstampfen, in die Hände klatschen oder lautstark eine Tür schließen. Erlaubt ist, was funktioniert und sich für Sie richtig anfühlt. Wechseln Sie sofort nach Ihrem persönlichen Stopp-Signal zu den angenehmen Bildern und Momenten, die Sie im Vorwege gesammelt haben. Nutzen Sie Ihre Vorstellungskraft, um für etwa 30 Sekunden die verbundenen angenehmen Gedanken und Empfindungen aufkommen lassen. Sollten Sie währenddessen oder danach wieder in einer negativen Gedankenschleife landen, rufen Sie nochmal laut „Stopp!“ und wiederholen den Vorgang.

Sobald Sie mit einem Stopp-Signal zuverlässig die unerwünschten Denkmuster unterbrechen können, können Sie dieses zunehmend alltagstauglicher werden lassen. Statt beispielsweise laut „Stopp!“ zu rufen, können Sie im nächsten Schritt eine normale Sprechlautstärke verwenden, anschließend Flüstern und zuletzt das Wort nur noch innerlich sagen.

Auch beim Gedankenstopp gilt: Übung macht den Meister. Geben Sie sich selbst Zeit und versuchen Sie geduldig zu sein, wenn die Gedankenspirale hartnäckig ist.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!

Ihre Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik

Doomscrolling- eine Flut an negativen Informationen und Nachrichten und was sie mit uns machen kann….

Krisen: Kriege, Flucht, Terror, Umweltkatastrophen, Klimawandel, Preiserhöhungen, Corona und Coronafolgen dominieren die Medien und Nachrichten. Menschen, die informiert sein wollen, sind in Zeitungen, über Apps, soziale Medien und das Fernsehen mit einer Fülle von Informationen konfrontiert. Es gibt auch Menschen, die in diesen Krisenzeiten vermehrt, gar exzessiv Nachrichten konsumieren oder sich über Live-Ticker ständig mit neuen Informationen versorgen lassen. Für die ständige Suche nach negativen, schlechten Nachrichten im Internet und deren Fokussierung, vorrangig an Smartphones oder Tablets, gibt es einen Begriff, das so genannte „Doomscrolling“. Dieses Verhalten kann wiederum zu einer verstärken Aufmerksamkeit für negative Themen und Schlagzeilen führen. Biologisch ist unser Gehirn darauf trainiert, potenziell bedrohliche Reize schneller und besser zu verarbeiten (die s.g. negativity Bias). Das Resultat ist oft, dass es sehr schwer ist, von negativen Informationen „weg zu kommen“. Möglicherweise führt diese Informationsaufnahme langfristig dazu, schlechter, nicht realitätsgetreu informiert zu sein. Denn Menschen mit einer negativty Bias richten ihre Aufmerksamkeit auf negative Informationen und der Blick für positive Möglichkeiten und Optimismus tritt in den Hintergrund. Dadurch kann es zu Hilflosigkeitserleben und Passivität kommen.

Viele Menschen sind durch die negativen Nachrichten und Schlagzeilen sehr besorgt und ergriffen, viele auch nachhaltig belastet und gestresst. So ist es auch nachvollziehbar, dass sich manch eine*r ganz den Nachrichten über das Weltgeschehen entzieht. Aber es gibt auch Menschen, denen das nicht gelingt und die durch die Nachrichtenerstattung über die aktuellen Krisen sehr nachhaltig in ihrer Stimmung gedrückt sind und möglicherweise auch eine depressive Verstimmung entwickeln. Eine solche Reaktion ist wissenschaftlich nachvollziehbar und folgt der Logik unserer Informationsverarbeitung. Negative, potenziell bedrohliche Informationen lösen in unserem Nervensystem Stress aus, belasten also umgangssprachlich geschrieben „unsere Nerven“. Stress äußert sich bei Menschen auf vielerlei Wege. Stresserleben ist ganz individuell. Wissenschaftlich erwiesen ist jedoch, dass Gedanken, die durch die negativen Informationen ausgelöst werden können, auch die Stimmung negativ beeinflussen. Eine gedämpfte Stimmung wiederum kann dazu führen, dass Menschen ihre Aufmerksamkeit verstärkt auf negative Informationen lenken (zusätzlich zu dem negativity bias). Es entsteht also ein Teufelskreis. Und wenn das Denken negativ ist und die Stimmung gedrückt, dann entwickeln Menschen oft eine „schwarze“ Sicht auf die Zukunft, die Umwelt und auch auf die eigene Person. Dies nennt man dann die negative Triade der Depression.

Wie kann es also gelingen, trotz des Bedürfnisses nach Informationen über das Weltgeschehen, bei stabiler Stimmung zu bleiben?

Ganz „einfach“ beantwortet:

Medienzeit begrenzen und nur einmal pro Tag ganz bewusst Nachrichten schauen. Darüber hinaus soll man sich trotz all der Krisen potenziell positiven Aktivitäten oder angenehmen Dingen zuwenden. Der Teufelskreis kann also über das Denken, die Stimmung und die Aktivität unterbrochen werden. Um auf „positive Gedanken“ zu kommen, braucht es positive Aktivitäten. Ablenkung, angenehme Erlebnisse, welche sich auch potenziell positiv auf die Stimmung auswirken. Es geht also um „gesunde Abgrenzung“, bzw. „die Dosis macht das Gift“.

In einer Psychotherapieform gibt es eine Hilfestellung/Strategie, die „Frust ausbalancieren“ heißt. Stellen Sie sich dazu eine Waage vor. Auf der einen Seite sammeln Sie all den Alltagsfrust. Dazu gehören auch die belastenden Nachrichten. Auf der anderen Seite der Waage ist Platz für Angenehmes und Positives. Wenn die negative Seite „voll“ ist, kippt die Waage. Um ein Gleichgewicht herzustellen, müssen Sie also ganz aktiv für Positives sorgen, um ins Gleichgewicht zu kommen.

Wir wünschen Ihnen dabei alles Gute!

ANSPRECHPARTNER
Chefarzt
Sönke von Drathen
Facharzt für Nervenheilkunde, Facharzt für Neurologie, Facharzt für Psychiatrie & Psychotherapie

04321 405-2078

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Sekretärin
Sandra Mulinski
Sekretariat Sönke von Drathen

04321 405-2078

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Leitende Psychotherapeutin
Birte Ernst
Dipl. Psychologin, Psychotherapeutin VT, DBT Therapeutin, Station G02 (Psychotherapie, Psychosomatik & Dialektisch behaviorale Therapie-DBT)

04321 405-2078

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Leitende Psychologin der Psychiatrischen Institutsambulanz
Änne Boehnke
Dipl. Psychologin, Psychotherapeutin VT
Oberärztin
Dr. med.
Birgit Hostrup
Fachärztin für Psychiatrie & Psychotherapie, Fachärztin für Innere Medizin, Station G01 (Aufnahme- und Akutstation)

04321 405-2078

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Pflegeleitung
Axel Gehrke
Psychiatrie, Palliativmedizin
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Dipl. Sozialpädagogin
Birgit Grimme

04321 405-6269

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Dipl. Sozialpädagogin
Franka Wehking

04321 405-6269

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Dipl. Sozialpädagogin
Jana Hollmann-Drath

04321 405-6269

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Dipl. Sozialpädagogin
Katharina Ruppe

04321 405-6269

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Platzhalter Bild für Kontaktperson
Dipl. Sozialpädagogin
Nicole Krökel

04321 405-6269

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Leitender Oberarzt
Thomas Paprzik
Facharzt für Psychiatrie & Psychotherapie

04321 405-2078

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Oberärztin
Dr. med.
Julia Plähn
Psychoonkologin, Bereich Psychosomatik (PIA)

04321 405-2078

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Platzhalter Bild für Kontaktperson
Oberärztin
Dr. med.
Margitta Liebsch
Ärztin für Psychiatrie & Psychotherapie, Tätig in der Psychiatrischen Tagesklinik Neumünster gGmbH

04321 9641-113

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Oberarzt
Marten Spilok
Facharzt für Psychiatrie & Psychotherapie, Station G02

04321 405-2078

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Oberärztin
Michaela Abromeit
Ärztin für Nervenheilkunde, Psychiatrische Institutsambulanz

04321 405-2078

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Oberarzt
Dr. med.
Nils Riemenschneider
Arzt für Nervenheilkunde, Zuständig für die Zentrale Notaufnahme mit Verknüpfung zur Psychiatrischen Institutsambulanz

04321 405-2078

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Oberärztin
Rosa Cuevas Estigarribia
Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie

04321 405-2078

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